RAK Berlin kippt Robenpflicht

Der Vorstand hat in seiner Sitzung v. 11.11.2009 beschlossen:

Der Vorstand wird die derzeitige tatsächliche Handhabung des Tragens einer Robe vor Gerichten des Landes Berlin evaluieren. Das Ergebnis der Evaluierung wird im Berliner Anwaltsblatt veröffentlicht. Bis zur Veröffentlichung dieses Ergebnisses wird der Vorstand das Auftreten von Anwältinnen und Anwälten vor Berliner Gerichten nicht ahnden.

Der Beschluß erging mit zwei drei Gegenstimmen.

6 Kommentare
  1. ra kuemmerle
    ra kuemmerle sagte:

    @Koll JM: keine Angst, auch ich ziehe meine Kutte weiterhin an und werde mich mit Sicherheit nicht als Provinzdepp bezeichnen lassen. Außerdem ist durch den Beschluss 20 BRAO noch nicht vom Tisch. Man will ja erst einmal evaluieren. Wie habe ich mir das eigentlich vorzustellen? Kommen demnächst die Kolleginnen und Kollegen von der RAK Berlin in die Sitzungen nach Tiergarten und führen Strichliste?

    Antworten
    • RA Jede
      RA Jede sagte:

      @ ra kuemmerle:

      Man will ja erst einmal evaluieren. Wie habe ich mir das eigentlich vorzustellen?

      Das weiß der Vorstand auch nicht. Da wird ersteinmal eine Arbeitsgruppe gebildet, in der Alt-68er neben Neo68ern sitzen und über Empirie reflektieren. Validierung ist ja mehrdeutig.

      Vor allem bin ich neugierig, wie der Vostand auf eine Beschwerde aus Bayern reagieren will. Einholung eines Sachverständigengutachtens zur Üblichkeit des Robetragens in Passau? Wie weit haben die sich von der täglichen Anwaltspraxis entfernt, daß sie nicht wissen, ob es üblich oder nicht üblich ist, die Robe zu tragen? Alles Kautelarjuristen?

      Antworten
  2. Christian
    Christian sagte:

    Hm. Schon komisch, sich als Kammer einfach so über die BORA hinwegsetzen zu wollen. Denn „üblich“ ist die Robe sicher auch in Berlin noch. Die Kammer will also keineswegs prüfen, ob eine Üblichkeit – und damit eine Verpflichtung – noch besteht, sondern durch ihre Ankündigung aus politischen oder sonstigen Gründen eine regionale Üblichkeit erst schaffen, weil ihr die Robe – warum auch immer – ein Dorn im Auge ist.

    Damit stellt sie sich gegen die von der gesamten Anwaltschaft beschlossene BORA. Von Anwälten hätte man etwas mehr Demokratieverständnis erwarten können. Die sprechen da bestimmt auch bald nur noch von „Anwältinnen“ und erklären auf Nachfrage, sie würden das große Binnen-i aus Gründen der Gleichberechtigung mitsprechen.

    Alberne Posse.

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert