Gedanken für die neue Woche 9

Die Forderung nach Transparenz wird gerade dann laut, wenn es kein Vertrauen mehr gibt. In einer auf Vertrauen beruhenden Gesellschaft entsteht keine penetrante Forderung nach Transparenz. Die Transparenzgesellschaft ist eine Gesellschaft des Mißtrauens und des Verdachts, die aufgrund des schwindenden Vertrauens auf Kontrolle setzt. Die lautstarke Forderung nach Transparenz weist gerade darauf hin, dass das moralische Fundament der Gesellschaft brüchig geworden ist, dass moralische Werte wie Ehrlichkeit oder Aufrichtigkeit immer mehr an Bedeutung verlieren. An die Stelle der wegbrechenden moralischen Instanz tritt die Transparenz als neuer gesellschaftlicher Imperativ.[1]

  1. [1]Byung-Chul Han, Transparenzgesellschaft

Gedanken für die neue Woche 8

Im fürsorglichen Präventionsstaat sind die Grenzen zwischen Unschuldigen und Schuldigen, zwischen Verdächtigen und Unverdächtigen aufgehoben.[1]

  1. [1]Prantl, Terrorist als Gesetzgeber

Gedanken für die neue Woche 7

Würde des Menschen

Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst[1]

  1. [1]Schiller, Gedichte 1789-1805

Ich liebe Bausteine!

Nicht die meiner Kinder, Textbausteine erfreuen mich immer wieder, insbesondere in der Adventszeit:

Aktenberge

„die anliegenden Ermittlungsakten werden Ihnen gemäß Ihrer Aktenanforderung für drei Tage zur Einsichtnahme übersandt.“[1]

Manche schreiben auch „für drei mal 24 Stunden“.

Sie sind nicht’mal vollständig, es fehlen die Akten über die Finanzermitlungen.

  1. [1]Hervorhebung im Original

Frauenquote

Wissen Sie, warum nicht mehr als 20% der Frauen in den Himmel kommen?

Sonst wärs die Hölle!